Kunstraum Ewigkeitsgasse
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radioROSTA: Jeden 2. Samstag im Monat um 19:00 Uhr bei Radio Agora 105.5.

EWIGKEITSGASSE TV


Seit März 2019 sind der Kunstraum Ewigkeitsgasse und Welt&Co/Kulturverein mit einer monatlichen Magazinsendung beim Community-Kanal OKTO TV "on air."

OKTO kann auf mehrere Arten empfangen werden:
Via Kabelfernsehen: österreichweit ist OKTO über A1 TV und Magenta empfangbar; in Niederösterreich und dem Burgenland via kabelplus.
Terrestrisch: im Großraum Wien sowie in Teilen Niederösterreichs und des Burgenlandes via  DVB-T2 | simplyTV.
Weltweit via Internet (Livestream & TV-Programm)

Bereits ausgestrahlte Beiträge sind hier verfügbar:
Im YouTube-Kanal der Ewigkeitsgasse
In der OKTOthek

EWIGKEITSGASSE. Kultur aus dem Kunstraum #57 
"Kippende Bilder"
TV-Erstausstrahlung: 26. 3. 2024, 21:05 bei 
OKTO TV.   

DER HOLOCAUST UND SEINE BILDER. Ein gemeinsames Projekt des Ludwig-Boltzmann-Instituts und des Österreichischen Filmmuseums beschäftigt sich mit der „Visuellen Geschichte des Holocaust.“

ICH KLEBE MIR EINEN GAZASTREIFEN AUF DIE STIRN. Stefan Zefferer setzt sich in einer Sonderedition seiner „Kipppunkte“ mit der humanitären Katastrophe im Gazastreifen auseinander.

SEIN KAMPF. Mercedes Echerer liest in der Wiener Buchhandlung Orlando aus „Sein Kampf. Antwort an Hitler“ der Antifaschistin Irene Harand.

Michael Loebenstein im Gespräch
Ausschnitt aus "Die Todesmühlen"

DER HOLOCAUST UND SEINE BILDER

Vor etwa 80 Jahren wurden etwa vier Millionen Juden in Konzentrationslagern und zwei Millionen durch Massaker in Wehrmachtsgebieten getötet. Wie erzählt man ihre Geschichten – und was erzählen sie uns? Steven Spielberg reichte in „Schindlers Liste“ ein angstvoller Blick auf die Duschköpfe, um in uns, im Publikum, den fast abstrakten Massenmord greifbar werden zu lassen. Duschen sind zu ikonischen Bildern des Tötens geworden: der Holocaust zum Filmstoff. Hollywood – aber nicht nur – hat die Bilder des Schreckens neu gemalt und sie als historisch etabliert. Denn: es gibt kaum historische Bilder, die das Grauen in den KZ greifbar machen, von den Aufnahmen alliierter Kameramänner abgesehen, die während der Befreiung der Konzentrationslager entstanden. Authentische Bilder, Bilder die man nie mehr vergisst.

Das Ludwig Boltzmann Institute for Digital History hat gemeinsam mit dem Österreichischen Filmmuseum das Projekt „Visuelle Geschichte des Holocaust: Kuratieren im digitalen Zeitalter“ durchgeführt. Im Vordergrund stand die Frage, wie bewegte Bilder unser visuelles Gedächtnis prägen – und wie man mit der Dokumentation des Holocaust umgehen soll. Darf oder soll man diese Bilder, die man nicht mehr aus dem Kopf bekommt, öffentlich zeigen? – In einer Zeit, in der die Zeitzeugen rar werden und immer mehr Bilder vom Computer generiert werden, versucht das Projekt die „Grenzen des Sagbaren, Zeigbaren und Machbaren“ auszuloten.

FILMAUSSCHNITTE:
(Filmtexte von Michael Loebenstein/Österreichisches Filmmuseum)

Kinodokumenty o zverstvach nemecko-fašistskich zachvatčikov (Die von den deutsch-faschistischen Invasoren verübten Gräueltaten)
UdSSR, 1945/46
© Library of the International Court of Justice

Dieser knapp einstündige sowjetische Film wurde im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher als Beweismittel der Anklage wegen “Verbrechen gegen die Menschlichkeit” vorgelegt und am 19. Februar 1946 im Gerichtssaal vorgeführt. Heute weitgehend vergessen handelt es sich um eines der ganz großen Werke des sowjetischen Archiv-Montagefilms: eine minutiöse Dokumentation des Vernichtungskriegs der Wehrmacht und der SS über den langen Zeitraum 1941–1945, kompiliert aus Material zahlreicher Kameraleute der Roten Armee und der Wochenschau (Kamera: Roman Karmen u. a.; Schnitt: Elisaveta Svilova). Ein schockierendes Dokument des Massenmords, von Erschießungen hinter der Front bis hin zur Befreiung der Vernichtungslager; zugleich ein Monument für die Opfer, die hier Namen haben und Menschen, die um sie trauern. Kinodokumenty ist im Archiv des Internationalen Gerichtshofs (Den Haag, Niederlande) sowie u.a. in der Library of Congress (Culpepper, USA) überliefert. Letztere Kopie wurde im Zuge des Projekts Visual History of the Holocaust im Filmmuseum digitalisiert.

Die Todesmühlen (Hanus Burger, Mitarbeit: Billy Wilder)
USA 1945
© Public Domain

Die deutsche Version des berühmten amerikanischen „Reeducation“-Films (Umerztiehungsfilms), der unter dramaturgischer Beratung Billy Wilders von Hanus Burger (tschechoslowakischer Linker, Emigrant in die USA) aus Material der US-Streitkräfte kompiliert wurde,

18-SFP-9126 BUCHENWALD
Gedreht Frühjahr 1945
© Public Domain / National Archives and Records Administration

Rohmaterial auf 16mm Farbfilm der US Air Force, deren „Special Film Project” im Frühjahr 1945 den Vormarsch in Deutschland filmte. Hier eine der zahlreichen Rollen die nach der Befreiung im KZ Buchenwald gedreht wurden. Digitalisiert 2020 im Österreichischen Filmmuseum.

 

ICH KLEBE MIR EINEN GAZASTREIFEN AUF DIE STIRN

Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 herrscht Krieg zwischen Israel und Gaza – eine weitere kriegerische Auseinandersetzung im Rahmen des israelisch-palästinensischen Konflikts … und nach dem russischen Angriff auf die Ukraine eine weitere humanitäre Katastrophe auf dem Planeten – mit der man sich als Künstler auseinandersetzen muss, meint Stefan Zefferer. Er gibt seit geraumer Zeit die Heftreihe „Kipppunkte“ heraus – und die aktuelle Ausgabe setzt sich mit dem Konflikt zwischen Israel und der Hamas auseinander: „Ich klebe mir einen Gazastreifen auf die Stirn.“

LINKS:
Vorstellung der KIPPPUNKTE-Reihe in der EWIGKEITSGASSE#29
Zefferer plays Chlebnikov
Auf "Baumperlen"-Jagd

 

Kipppunkte#17:
Bestellung per E-Mail
24 Seiten Sonderausgabe, € 9,- + € 1,- Spende ans IRK.
Titelillustration von Michael Maicher.

Mercedes Echerer

SEIN KAMPF. Lesung aus Irene Harands "Antwort an Hitler"

Es liest: Mercedes Echerer
Off-Stimme: Martin Schinagl
Aufgezeichnet 2019 in der Wiener Buchhandlung Orlando.

In Wien gibt es zwei Plätze, die der Autorin und politischen Aktivistin Irene Harand gewidmet sind: der Irene Harand Hof in der Judengasse, der seit 1990 so heißt … und seit dem Jahr 2006 den Irene Harand Platz vor der Paulaner Kirche in Wieden. Dort findet sich ein von Stefan Hilge realisiertes Denkmal für die Antifaschistin, die 1933 die „Weltbewegung gegen Rassenhass und Menschennot“ gegründet hatte. Für ihren Widerstand gegen den Antisemitismus und den Nationalsozialismus wurde sie von der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt. 1935 erschien ihr Buch: „Sein Kampf – Antwort an Hitler“, in dem sie antisemitische Vorurteile wiederlegt – und das seine Aussagekraft bis heute nicht verloren hat.