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ROSTA. The Khlebnikov-Project im Klagenfurter Kinomuseum

 

ROSTA im Klagenfurter Kinomuseum

Filmvorführung im Kinomuseum Klagenfurt
am 23. Juni 2023, Beginn 19:00 Uhr

Ein filmischer Einblick in die Anfänge der modernen Literatur anfangs des 20. Jahrhunderts anlässlich des 100. Todestages des russischen Futuristen Velimir Chlebnikov.

Freitag Abend haben wir im trotz Regenwetter gut besuchten Kinomuseum am Lendkanal unsere Produktion "ROSTA. the khlebnikov-project" gezeigt. Klaus Pertl stellte das Kinomuseum und das heurige Sommerprogramm vor, Alfred Woschitz gab eine kurze Einführung in das Werk des 1922 verstorbenen Velimir Khlebnikov. Stefan Zefferer (Bild), der Khlebnikov im Film verkörpert, las ausserdem ausgewählte Texte des russischen Futuristen. Ein gelungener Abend mit interessanten Gesprächen nach der Vorführung. Wir bedanken uns bei Klaus Pertl und dem Klagenfurter Kinomuseum für das wunderbare Umfeld, sowie bei Herbert Salzer für den perfekten technischen Support.Alle Infos über das Projekt gibt es hier: https://ewigkeitsgasse.at/rosta.htmlFotos: Klaus Pertl, Chris Haderer

Impressionen

 

Velimir Chlebnikov, die größte poetische Potenz unter den russischen Futuristen, wenn nicht den russischen Lyrikern des 20. Jahrhunderts überhaupt, gehört im europäischen Maßstab zu den Vätern und Wegbereitern der modernen Literatur, zur Generation von Franz Kafka, Richard Weiner, und James Joyce in der Prosa, von August Stramm, Otto Nebel, Hans Arp, Kurt Schwitters und Raoul Hausmann in der Lyrik. Sein Werk enthält im Ansatz vieles von dem, was später die Autoren der Wiener Gruppe, der konkreten Poesie, aber auch des Surrealismus neu gefunden und weiterentwickelt haben.

Als 1972 zum fünfzigsten Todestag, Peter Urban Chlebnikovs Werke in 2 Bänden herausgab, fand diese Ausgabe den einhelligen Beifall der gesamten deutschen Literaturkritik. Für Helmut Hasenbüttel präsentiert sie „für den deutschen Sprachraum eines der schwierigsten, aber wohl auch der ergreifendsten Werke der Avantgarde des 20. Jahrhunderts zum ersten Mal“. Peter Urbans Ausgabe war seit 1985 vergriffen. Ungekürzt, in einem Band zusammengefasst, wurden Chlebnikovs Werke zu seinem 100. Todestag 2022 von Suhrkamp wieder vorgelegt und enthält wie schon in der Rowolth Ausgabe 1972, Übersetzungen und Nachdichtungen von Paul Celan und Hans Magnus Enzensberger, Ernst Jandl und Friederike Mayröcker, Franz Mon und Oskar Pastior, Gerhard Rühm und H.C. Artmann.

Zum Film:
Ich habe mich seit über 40 Jahren mit dem Werk Chlebnikovs auseinandergesetzt. Noch immer, bzw. immer wieder finden sich in seiner Dichtung für mich neue Kontinente des Schreibens. Daher unternahm ich gemeinsam mit Chris Haderer den Versuch, seine Texte in Bildsprachen zu transformieren, und zwar unter der Bedingung der 100 jährigen Wiederkehr. Dh. die Texte, die als off Stimme im Film gesprochen werden waren zum Zeitpunkt der Videoaufnahmen genau hundert Jahre alt. Wir nahmen den Beginn der russ. Revolution im Jahre 1917 zum Ausgangspunkt und haben versucht, Chlebnikovs dichterisches Werk bis zu seinem Tod 1922 schaffensmäßig nachzuzeichnen. Ein Experiment, das Chlebnikov zwischendurch längst wieder aufgegeben hätte.
Alfred Woschitz

Der Weg ist das Ziel