Kunstraum Ewigkeitsgasse
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Filmabend im Musilhaus Klagenfurt, Festsaal 1. Stock
Donnerstag, 16. 11. 2023, Beginn: 19:30 Uhr
Musilhaus Klagenfurt, Bahnhofstraße 50, 9020 Klagenfurt
Programm:
Begrüßung und einführende Worte:
Alfred Woschitz
Kurze Textauszüge von Chlebnikov vorgetragen von Stefan Zefferer
Velimir Chlebnikov, die größte Potenz unter den russischen Futuristen, wenn nicht den russischen Lyrikern des 20. Jahrhunderts überhaupt, gehört im europäischen Maßstab zu den Vätern und Wegbereitern der modernen Literatur, zur Generation von Franz Kafka, Richard Weiner und James Joyce in der Prosa, von August Stramm, Otto Nebel, Hans Arp, Kurt Schwitters und Raoul Hausmann in der Lyrik. Sein Werk enthält im Ansatz vieles von dem, was später die Autoren der Wiener Gruppe, der konkreten Poesie, aber auch des Surrealismus neu gefunden und weiterentwickelt haben. Unter ihnen finden sich als Übersetzer und Nachdichter, Paul Celan, Hans Magnus Enzensberger, Ernst Jandl, Friedericke Mayröcker, Oskar Pastior, Gerhard Rühm und H.C. Artmann.
Peter Urbans Erstausgabe zum Gesamtwerk von Chlebnikov aus dem Jahre 1972 ist längst vergriffen. Inzwischen sind weitere 50 Jahre vergangen und zu Chlebnikovs 100.Todestag hat jetzt der Suhrkamp Verlag die lange vergriffenen Rowohlt-Bände neu aufgelegt. Endlich! Wenn es je ein Buch gegeben hat, das den Begriff literarische Schatzkiste verdient hat, dann dieses. Für wen? Für alle, die so furchtlos sind, wie Schwalben.Aufbauend auf verschiedenen Performance- und Lesungsprojekten, die zwischen 2017 und 2019 stattfanden und aufgrund von Covid-19 nicht fortgeführt werden konnten, sind ab 2022 anlässlich des 100. Todestages des Dichters Filmvorführungen bei Filmfestivals, Literaturpreisvergaben und in Häusern der Literatur geplant. Das „Chlebnikov Project“ wurde im Jahr 2017 begonnen und unternimmt den Versuch Chlebnikovs Werk als kosmopolitisches Lebenswerk in seiner Gesamtheit zu zeigen. Das letzte Segment seiner Sprachvirtuosität und seiner Neologismen bildet die von ihm selbst bezeichnete „Sternensprache“ Sie bildet den Bogen über seinen mit astronomischem Witz und Lebensironie entstandenen Weltformeln zur Geschichte des Erdballs und rechtfertigt jegliche Ohrfeige die Chlebnikov dem Öffentlichen Geschmack erteilt. Das work-in-progress-Projekt unter der Leitung von Alfred Woschitz mit Beteiligung der russischen Performance-Künstlerin Josef Ka und des Filmemachers und Autors Chris Haderer folgt diesem „Kolumbus neuer poetischer Kontinente“, vermisst sie neu und stellte den Bezug zu einer Gegenwart her, die uns selbst noch zu wenig bekannt ist.
Für den Inhalt verantwortlich:
Welt&Co/Kulturverein
Chris Haderer, Alfred Woschitz